VIA Natura 2000 – Vernetzung für Insekten in der Agrarlandschaft zwischen Natura 2000-Gebieten in Thüringen

Insektenschutz-Projekt: Rund 5,7 Millionen Euro für blühende Feldraine

Mit blütenreichen Randstreifen z.B. zwischen Acker und Feldweg soll der Insektenschutz in Thüringen verstärkt werden. Das Projekt „VIA Natura 2000 – Vernetzung für Insekten in der Agrarlandschaft zwischen Natura 2000-Gebieten in Thüringen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) in Höhe von ca. 4,8 Millionen Euro sowie vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) mit ca. 600.000 Euro gefördert. Dazu kommen Eigenmittel der Projektpartner, vor allem der Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) – ca. 140.000 Euro. Das Projekt hat eine Laufzeit von sechs Jahren (2020 -2026).

Beteiligt am Projekt sind die Stiftung Naturschutz Thüringen, die Träger von fünf Natura 2000-Stationen (Osterland, Gotha/Ilmkreis, Südharz/Kyffhäuser, Unstrut-Hainich/Eichsfeld, Mittelthüringen/Hohe Schrecke) sowie die Umwelt- und Agrarstudien GmbH. In den landwirtschaftlich besonders intensiv genutzten Ackerbauregionen Thüringens soll damit auch der Biotopverbund zwischen bestehenden Schutzgebieten optimiert werden.

Im Zuge der Umsetzung der Maßnahmen erfolgt eine intensive Beratung und Abstimmung mit Gemeinden, Landwirtschaftsbetrieben, Eigentümerinnen und Eigentümern sowie weiteren Akteuren. Für eine breite Akzeptanz und den langfristigen Erhalt der Säume werden übergreifende Analysen in Hinblick auf rechtliche, förderspezifische und ökonomische Fragestellungen durchgeführt. Auf Basis dieser Analysen und im Projekt gemachter Erfahrungen wird ein Leitfaden mit praxisnahen Handlungsempfehlungen erstellt. Erfassungen von Pflanzen sowie Wildbienen und Schwebfliegen geben Aufschluss über den Ist-Zustand und das Entwicklungspotenzial der untersuchten Flächen. Luftaufnahmen und Analysen mittels geographischer Informationssysteme zeigen landschafts- und agrarökologische Veränderungen und liefern Informationen zum Vernetzungsgrad der Flächen.

Ein ehrenamtliches Tagfaltermonitoring im Stil eines Citizen Science-Konzeptes zur Ergänzung der Erhebungen ist in den Projektgebieten vorgesehen. Darüber hinaus können Verbände, Vereine, Schulen und Kindergärten in den Projektregionen Feldrain-Patenschaften übernehmen. Sie pflegen die Flächen, dokumentieren Veränderungen und tragen das Thema in die Bevölkerung. Weitere Elemente der Öffentlichkeitsarbeit wie Fachsymposien, Informationsmaterialien oder eine intensive Pressearbeit sollen das Bewusstsein für die Wichtigkeit dieser Strukturelemente in der Landschaft bei verschiedenen Zielgruppen erhöhen.

Zielarten: Wildbienen, Schwebfliegen, Tagfalter

Laufzeit: 05/2020 – 04/2026

Kosten: 5,65 Mio. €

Finanzierung: Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN), Eigenmittel der Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT)

ProjektbearbeiterIn: Horst Liebersbach, Tim Seyfferth

 

Feldraine sind die Grünstreifen an Weg und Feldrändern. Sie weisen eine hohe Dichte blühender Kräuter und Stauden auf. Historisch zogen sich Feldraine mit dem Wegnetz über die vielen kleinen Äcker durch die Landschaft.

Mit der Zeit hat sich die Landschaft verändert, Lebensräume sind funktionell und flächig weniger geworden. Wir versuchen diesem Trend entgegen zu wirken, Bewusstsein zu schaffen und mit fachlicher und organisatorischer Hilfe blühende Flächen einzurichten.

 

Projektinteressierte können sich gern an Tim Seyfferth, Projektmitarbeiter Natura 2000-Station Osterland,
unter osterland@natura2000-thueringen.de wenden.

Weitere Informationen finden Sie auch auf den Seiten des Bundesamtes für Naturschutz:
https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/via-natura-2000.html

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