Gehölzbeseitigung und Sanierung der „Fürstenteiche“ (LRT 3150) im FFH-Gebiet „Leinawald“ als Habitat für den Nördlichen Kammmolch und den Moorfrosch
Das Projektgebiet befindet sich ca. 1 km östlich des Flugplatzes Leipzig-Altenburg im FFH-Gebiet 142 – „Leinawald“. Es umfasst zwei Teiche mit einer Wasserfläche von insgesamt 1.500 m² sowie eine angrenzende Wildwiese (ca. 0,4 ha).
Die sogenannten „Fürstenteiche“ wurden bereits im 16 Jh. zur Fischzucht angelegt. Im Laufe der Zeit wurde diese jedoch aufgegeben. Vor Maßnahmenbeginn waren die Uferbereiche dicht bewachsen, sodass der Eintrag organischen Materials enorm hoch war, was sich in einer abnehmenden Wassertiefe bemerkbar machte.
Ziel ist es, die von der Verlandung bedrohten Gewässer (LRT 3150) wieder in einen günstigen Erhaltungszustand zu versetzen. Die Managementplanung (Fachbeitrag Offenland) für das FFH-Gebiet, sieht zur Erhaltung des LRT u.a. eine „Schonende Entschlammung“ sowie eine „Gehölzentfernung am Gewässerrand“ vor.
Im Vorfeld des Projektes, wurde mittels Molchreusen das aktuell vorkommende Arteninventar erfasst. Neben etlichen Karauschen (Carassius carassius) und Dreistachligen Stichlingen (Gasterosteus aculeatus), konnte u.a. auch der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus) sowie zahlreiche Libellenlarven und Wasserkäfer nachgewiesen werden.
Der hohe Eintrag organischen Materials, aufgrund der zu üppigen Ufervegetation, führte zur allmählichen Verlandung der Teiche und damit zum Verlust des Lebensraums für die aufgeführten Arten, insbesondere des Nördlichen Kammmolchs, als FFH-Anhang-II-Art. Nach mündlicher Aussage des zuständigen Revierförsters war jährlich im Herbst ein großes Massensterben in den Teichen zu beobachten, was im Zusammenhang mit dem erhöhten Laubeintrag zu dieser Jahreszeit stand. Daher war eine zeitnahe Entbuschung des Uferbereichs mit anschließender Entschlammung der Teiche unerlässlich, um den LRT 3150 hier zu erhalten.
Zunächst wurden die Uferbereiche von Aufwuchs freigestellt. Die anschließende Dauerpflege sieht vor, die Ufervegetation künftig niedrig zu halten. In Absprache mit dem Revierförster wird die Pflege des Uferbereichs im Anschluss vom Forst übernommen (Rückschnitt bei Bedarf; wahrscheinlich alle 3-5 Jahre).
Nach der Entbuschung werden die Teiche entschlammt. Das anfallende Sediment kann ohne vorherige Untersuchung auf kurzem Wege zwischen Teichen und Forstweg verbracht werden.
Im Vorfeld wurde das Wasser der Teiche über einen temporären Entwässerungsgraben in das Teichgrabensystem der Leina entlassen. Um zukünftig ein Ablassen der Teiche zu vereinfachen bzw. eine Regulierung des Wasserspiegels zu ermöglichen, wird an beiden Teichen jeweils ein Mönchbauwerk installiert.
Die Umsetzung erfolgt während einer trockenen Periode im Herbst/Winter, damit Beschädigungen des Bodens gering ausfallen und die Arbeiten vor Beginn der Amphibienlaichzeit abgeschlossen sind.
Die Planung und Umsetzung des Projektes, erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Revierleiter von Thüringen Forst.
Zielarten: Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus), Moorfrosch (Rana arvalis)
Laufzeit: 10/2022 – 02/2023
Kosten: 114.870,70 €
Finanzierung: NALAP, GAK (100%)
ProjektbearbeiterIn: Tobias Eggert
Dieses Projekt wurde über das Programm zur „Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (NALAP)“ sowie aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ gefördert.