Sicherung eines guten Erhaltungs­zustandes des Frießnitzer Sees (LRT 3150) und Förderung der wert­gebenden Arten im FFH-Gebiet „Frießnitzer See-Struth“

Der 9,43ha große Frießnitzer See (LRT 3150) liegt im Westen des Landkreises Greiz, im FFH-Gebiet „NSG Frießnitzer See-Struth“ und SPA-Gebiet „Auma-Aue mit Wolcheteiche und Struthbach-Niederung“.

Das Gebiet ist vor allem für seine artenreiche Vogelwelt (vor allem Röhrichtbewohner, Wasser- und Watvögel sowie Wiesenvögel) und das Vorkommen zahlreicher geschützter Amphibien – z.B. Moorfrosch (Rana arvalis) und Kammmolch (Triturus cristatus) bekannt.

Durch eine intensive Nutzung des Sees zu DDR-Zeiten für Entenmast und Karpfenzucht, kam es zu einem starken Nährstoffeintrag. Die dadurch stark geminderte Wasserqualität und eine dicke Schlammschicht am Grund, bedrohten den weiteren Fortbestand des Gebietes.

Seit 2011 befindet sich der See im Besitz der NABU Stiftung „Nationales Naturerbe“. Durch diese wurden von 2012-2014 im Rahmen eines ENL Projektes bereits umfangreiche Revitalisierungsmaßnahmen im Projektgebiet durchgeführt, wodurch der Erhaltungszustand des Gewässers verbessert werden konnte. So wurden im Frießnitzer See u.a. ca. 94.000m³ Schlamm ausgebaggert, die Zuläufe ertüchtigt und ein Sedimentfang angelegt. Außerdem erfolgte die Anlage einer Insel und ausgedehnter Schlickflächen als wertsteigernde Habitatrequisite für die Avifauna.

Um die Bedingungen für das Vorkommen der LRT-spezifischen Vegetation langfristig zu stabilisieren und qualitativ zu verbessern, ist entsprechend des Managementplanes für das FFH-Gebiet, von einem gezielten Fischbesatz abzusehen bzw. dieser regelmäßig zu entnehmen. Gleichzeitig werden durch den Verzicht einer teichwirtschaftlichen Nutzung bzw. die Entnahme des Fischbesatzes, Amphibien, wie z.B. der Kammmolch, gefördert.

Durch das Hochwasser 2013, über natürlichen Eintrag aber auch illegalen Fischbesatz, war im See mit einem hohen Fischbesatz zu rechnen. Dieser sorgte u.a. für eine verringerte Menge an Wasserinsekten, die für die Jungvogelaufzucht von z.B. Zwerg- (Tachybaptus ruficollis) und Haubentaucher (Podiceps cristatus), Blässhuhn (Fulica atra), Teichhuhn (Gallinula chloropus) und Wasserralle (Rallus aquaticus) von hoher Bedeutung ist. Des Weiteren stellten größere Raubfische eine Gefahr für kleine Jungvögel von z.B. Enten-, Taucher- und Rallenarten dar, deren Rückgang in den letzten Jahren bereits deutlich zu verzeichnen war.

Im Rahmen des Projektes, wurde der Frießnitzer See erstmalig nach der Revitalisierung abgefischt. Dies stellte die Station vor mehrere Herausforderungen. Zum einen war völlig unklar welche Fischarten und in welcher Größenordnung im See vorhanden sind und zum anderen ist der See nach der Entschlammung nicht mehr vollständig ablassbar (Restwasserspiegel stellenweise bis zu 2,50m), was zu einem erhöhten Technikaufwand führte.

Im Oktober 2018, wurde der See von einem Fischereifachbetrieb aus der Region abgefischt. Es wurden insgesamt 879 kg Fische entnommen – davon 516 kg Karpfen und zahlreiche Hechte.

Zielarten: Kammmolch (Triturus cristatus), Teichhuhn (Gallinula chloropus), Wasserralle (Rallus aquaticus)

Laufzeit: 10/2018 – 12/2018

Kosten: 16.770,38 €

Finanzierung: NALAP, GAK (100%)

ProjektbearbeiterIn: Kitty Ewald

Dieses Projekt wurde über das Programm zur „Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (NALAP)“ sowie aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ gefördert.

Partner & Förderer