sanierung von kleingewässern (lrt 3150) im FFH-Gebiet "Eremitlebensräume zwischen altenburg und schmölln"

Entlang der „Osterländer Bäche“ zieht sich ein Band aus Kleingewässern. Historisch meist als kleine Fischteiche angelegt, sind diese durch Nutzungsaufgabe heutzutage verlandet oder in einem schlechten Erhaltungszustand. Vorangegangene ENL-Projekte im FFH-Gebiet „Eremitlebensräume zwischen
Altenburg und Schmölln“ bezogen sich bislang auf die Pflege der
Gehölzreihen an Ufern und Bachläufen zur Erhaltung des Lebensraumes für den Eremiten (Osmoderma eremita). Dieser Projektteil soll sich nun mit der Aufwertung der Stillgewässer (LRT 3150) im westlichen Altenburger Land an den Bachauen widmen.

Ziel ist es, in der relativ strukturarmen Agrarlandschaft des Altenburger Landes fischfreie Kleingewässer wieder als wertvolle Lebensräume und Trittsteinbiotope zu schaffen. Kleingewässer zählen in unserer Landschaft zu den artenreichsten Biotopen und gelten in Mitteleuropa als Lebensraum für rund 1000 Tier- und 200 Pflanzenarten. Der Erhalt kleiner Tümpel und Teiche hat daher eine außerordentliche Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt.

Dieses Projekt wird gefördert durch das Programm ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes).

Erster Projektteil

Im 1. Projektteil finden vor allem Gespräche mit den Eigentümern und Landwirten statt. Dazu sind Begehungen und Vor-Ort-Termine an allen Kleingewässern im FFH-Gebiet geplant, um die weitere Vorgehensweise und vor allem die Frage der eventuellen Schlammverbringung zu klären. Anschließend wird es an ausgewählten Teichen eine Schlammbeprobung geben, die extern mittels Kurzbefunden ausgewertet werden. Es werden Pläne erstellt und aktualisiert, Studien und Konzepte sollen interdisziplinär ausgearbeitet werden, um sie im 2. Projektteil umzusetzen.

Zweiter Projektteil

Im 2. Projektteil werden die ausgewerteten Daten gesammelt und analysiert. Die Maßnahmen an den Teichen werden laut Managementplan geplant und durchgeführt, sei es Entschlammung, Entbuschung, Erneuerung der Ablaufwerke oder alle Maßnahmen zusammen. Zudem werden nochmals Gespräche mit den Eigentümern gesucht, um die Bewirtschaftung der Teiche und des umliegenden Landes zu extensivieren. Auch werden Beratungsgespräche gezielt mit Angelvereinen an Pachtgewässern forciert.

Zielarten: seltene Amphibien wie Laubfrosch, Kammmolch, Knoblauchkröte

Laufzeit: 07/2024 – 06/2025 (1. Projektteil)

Kosten: 110.497,31 € (1. Projektteil)

Finanzierung: ELER

ProjektbearbeiterIn: Tobias Eggert, Anne Hartig, Stephanie Schareina

STECKBRIEF Laubfrosch

Artname: Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea)

Familie: Laubfrösche i.w.S. (Hylidae)

Maße: 3 – 4,5 cm lang, Weibchen bis 5 cm

Merkmale: glatte, auffällig glänzend, leuchtend grüne Haut, Bauch und Extremitäten eher weiß bis hellgrau
Biotop: aquatische (Reproduktionshabitate) und terrestrische (Tageverstecke, Nahrungshabitate)
Schutz: durch die FFH-Richtlinie Anhang IV streng geschützt, in der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands als Kategorie 2 (stark gefährdet) gelistet